Rethinking Radio / Tesu
Dockingstation:
Beim Stichwort „Docking Station“ erscheint bei den meisten Menschen das Bild eines stationären Gerätes im Kopf, das nach dem Auspacken auf dem Tisch oder der Kommode Platz nimmt und sich bis zum nächsten Umzug auch nicht mehr vom Fleck bewegt. Nach etwa zwei Wochen setzt sie Staub an, nach einem Monat wird eine Vase davorgestellt und nach einem halben Jahr vergisst man, dass sie existiert.
Gemäß dem Auftrag, eine jüngere Zielgruppe anzusprechen, wollen wir anders ansetzen. Mit unserer Deutschlandfunk App können Programminhalte jederzeit und überall gehört werden. Die Docking Station sollte diesem Anspruch ebenfalls gerecht werden. Mobil und versatil. Unsere Docking Station passt in jede Hosentasche, kann an den Rucksack gebunden und sogar Teil des Schlüsselbundes werden.
Kleine Lautsprecher werden in der Regel mit geringer Klangqualität assoziiert. Beim Design haben wir daher hohen Wert daraufgelegt, die Box optisch zu vergrößern. Um das zu erreichen, haben wir auf Kleinigkeiten verzichtet stattdessen mit großzügigen Weißräumen gespielt. Der Bauch des Lautsprechers wirkt voluminös und kraftvoll. Gestützt wird der Körper von einem Rahmen und dabei um zehn Grad nach hinten geneigt. Das Smart Phone, welches zwischen die ausziehbare Fläche und dem Hauptkörper geklemmt wird, blickt dadurch leicht nach oben und gibt dem Benutzer dadurch einen gesunden und komfortablen Winkel zur Bedienung.
Der Lautsprecher wird in eloxiertem Aluminium verarbeitet. Dadurch entsteht, trotz der Größe, ein hochwertiger und langlebiger Eindruck.
App: Gutes Radio hat eine Seele. Streamingdienste nicht.
Das Radio scheint kurz vor dem Aussterben zu stehen, Streamingdienste wie Spotify und YouTube werden von der jungen Generation mittlerweile weitaus mehr konsumiert als das RadioApps, obwohl das Radio einige Vorteile bietet.
Diese gilt es visuell neu hervorzuheben und sich auch optisch auf die junge Generation einzustellen. So begannen wir unser Redesign der Deutschlandfunk-App und deren drei
unterschiedlichen Formate. Alle drei Sendungen wurden nach Thematik analysiert und die Farbigkeit und Bedienung angepasst. Letztere sollte zwar möglichst reduziert und intuitiv daherkommen, aber um uns von Streming-Diensten abzuheben verwendeten traditionelle Bedienelemente des Radios.
Als Hauptbedienelemente fungieren zwei Rädchen als Regler. Das Größere ist, wie beim einen Radio, für den Sendungwechsel zuständig. Mit dem unteren Rotary-Push-Button wählt man die Menüpunkte aus und gelangt zu den Unterseiten der App.
Ein wichtiges Gestaltungs-Element ist das Logo von DLF Radio. Dieses wird zum Sound-Reactor belebt und zeigt visuell die Audiospur an und gibt so Feedback, ob das Radio angeschaltet ist.
Die Farbigkeiten wurden dementsprechend an die Zielgruppe und das jeweilige Hauptprogramm angepasst. Bei DLF Radio sollten die Farben - Intellekt, scharfen Verstand aber auch Freudevermitteln. DLF Kultur - Leidenschaft, Vitalität und Dynamik DLF Nova - Verspieltheit, Freiheit und Coolness.
Insgesamt erscheint die App im Look der 80er Jahre.
Vintage ist in, kultig und in unserer App frisch interpretiert.